Die Fürsten von Merode im Mittelalter

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Die Fürsten von Merode im Mittelalter

(nach den Büchern von Hans J. Domsta nach bestem Wissen und Gewissen zusammengefasst)

Die Herren von Merode stammen von den Reichsdienstmannen von Kerpen ab; sie waren Reichsministerialen.

(Es gab den Hochadel, die Ritter und die Ministerialen=Dienstmannen)

Aus dem Hause von Kerpen gingen mehrere Geschlechter aus:
- von Merode
- von Bell
- von Wolkenburg

Diese Geschlechter sind sich noch in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ihrer gemeinsamen Herkunft bewusst, wie Domsta mehrfach urkundlich belegt.

1282 kauft der Herzog von Brabant die Herrschaft Kerpen vom Schwager des letzten Herrn von Kerpen und setzt dort seinen Amtmann Johann I. Scheiffart von Merode ein. Auch dies nimmt Domsta als Beweis dafür, dass die von Merode dem Haus von Kerpen entsprungen sind, da er davon ausgeht, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Herzog von Brabant den bisherigen Burgmannen ihre Lehen entzogen und sie an andere gegeben hat.

Aus dem Haus von Merode gingen hervor:
- von Mausbach
- de Dorne (der Name entspricht der Ortschaft D'horn)
- von Leutersdorf

Alle diese Familien siegeln ähnlich. Alle Siegel enthalten 4 oder 5 Pfähle.

Werner III. von Merode                                                                                  5 Pfähle
Johann I. Scheiffart (Sohn des vorherigen)                                                4 Pfähle
Werner VI. führte 2 Siegel                                                                            4 / 5 Pfähle
Johann III. führte ebenfalls 2 Siegel                                                             5 / 4 Pfähle
Karsil von Merode                                                                                         4 / 5 Pfähle
Werner Scheiffart von Merode-Hemmersbach                                          5 / 4 Pfähle
Gerhard Beissel von Merode                                                                       5 / 4 Pflähle
alle anderen Mitglieder der Familie seit Ende 13. JH                               4 Pfähle

Johann von Kerpen                                                                                        5 Pfähle
ältestes Kerpener Schöffensiegel                                                                4 Pfähle

alle Vögte von Bell                                                                                         4 Pfähle

von Wolkenburg                                                                                             4 / 5 Pfähle

von Leutesdorf                                                                                               4 Pfähle

von Dorne                                                                                                      4 / 5 Pfähle

Herr Domsta erwähnt noch, dass nach Fahne außerdem noch die Familien von Monenbach und Loch aus dem Haus von Merode hervorgegangen sind; er hält den Namen von Monenbach für eine Verballhornung des Namens von Mausbach, da die Beschreibung Fahnes des Wappens der von Monenbach auf das Aussehen des mausbachschen Siegels von 1368 zutrifft. Die Beschreibung des Wappen der Familie Loch enthält keine Pfähle.

1174 ist Friedrich Barbarossa in Aachen. Zu dieser Zeit, so vermutet Domsta, wird er aus seinen Kerpener Dienstmannen Werner mit der Verwaltung des Reichshofes Echtz betraut haben, wohl um eine stärkere Präsenz der Reichsgewalt im Bereich der Pfalz Aachen und der königlichen villa Düren, insbesondere an der wichtigen Aachen-Frankfurter-Straße, die unmittelbar an Echtz vorbeiführte, zu erreichen.
"Als Verwalter des Reichshofes würde man, dem mittelalterlichen Brauch entsprechend, sich nach dem Wohnplatz zu nennen, Ministeriale erwarten, die "von Echtz" heißen, die es aber nicht gibt. Stattdessen taucht seit 1174 ein Werner de Rode auf, und zwar gleich in zwei Kaiserdiplomen, der auch in der Folgezeit in relativ kurzen Abständen urkundet und zu dessen Bezirk, wie die Geschichte der späteren Herrschaft Merode zeigt, auch Echtz gehörte." ... "Werner ließ unweit von Echtz, in der Übergangszone zwischen der fruchtbaren Rurniederung und den bewaldeten Eifelausläufern, an der Stelle des heutigen Schlosses einen Sitz auf einer Rodung anlegen, nach der er und seine Nachkommen sich benannten: lateinisch "de Rode", mittelhochdeutsch "von deme Rode, von meRode"."

Die Herrschaft Merode besteht aus 7 Dörfern:
- Echtz (Hauptort der Herrschaft)
- Merode
- Geich
- Obergeich
- Konzendorf
- Schlich
- D'horn

"1336 entläßt Kaiser Ludwig der Bayer das "castrum Royde", das heißt Burg und Herrschaft Merode, aus der Lehnshoheit des Reiches und unterstellte sie der Lehnshoheit des Grafen und späteren Herzogs von Jülich. 1348 bestätigte Karl V. diese Verfügung."

"Dies wurde von den Herren von Merode nur bedingt anerkannt. 1473 bestätigt und erneuert Kaiser Friedrich III. den Geschwistern Johann IV., Rikalt, Wilhelm, Arnold und Margarete von Merode (jüngere Linie) ihren alten Stand als "des heiligen Reiches rechten Bannerherren und Bannerfrauen"."


Die Genealogie der Familie ist in Vorbereitung!


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