Berndt v.Wangelin (1552-1610)
Erbherr auf Schönhausen
Seine Eltern waren Joachim v.Wangelin und
dessen Gattin Ursula v.Bülow a.d.H. Gudow. Um die Mittagszeit war
er an einem Freitag im Juni 1552 geboren worden und nach der Taufe mit
dem Katechismus erzogen worden. In späteren Jahren, als er schon sprechen
und schreiben konnte, wurde er zu Köhne v.Hahn auf Basedow geschickt,
der ihm vier Jahre lang die "fundamenta pietatis & artium" lehrte.
In Straßburg und Tübingen besuchte er dann die Universitäten,
studierte weiter die Wissenschaften und eignete sich fremde Sprachen
an, namentlich die lateinische.
Zusammen mit dem Kurfürstl. Brandenburgischen
Landvogt Bernd v.Arnim zog er anschließend in die Niederlande, dann
mit Eustachius v.Honsperg nach Frankreich. Dann löste er sich von
seinem Begleiter, nahm fünf Pferde und stellte sich mit ihnen den
Söldnerführern im Kriege zur Verfügung. Anschließend
mit großem Ruhm wegen seiner Tapferkeit zurückgekehrt, blieb
er 10 Jahre lang am Hof des Herzogs Bogislaw von Pommern-Stettin, aber
"nicht wie gemein zu Hoffe geschicht / mit fressen / sauffen / spielen
/ fuchßschwentzerey / und andere Hoffepussen [Hofpossen]". Als er
37 Jahre alt war, verheiratete er sich 1590 mit Lucia v.dem Knesebeck,
der Tochter des Franz v.dem Knesebeck auf Karvin und seiner Gattin Catharina
v.Bülow und ließ sich auf seinem Gut Schönhausen nieder.
Lange Zeit war den Eheleuten aber nicht
mehr gemeinsam beschieden. Als er am 22.April 1610 nach verrichtetem Morgengebet
an der Tür stand, überfiel ihn plötzlich ein heftiger Frost,
so daß er sich niederlegen mußte. Als der Anfall vorüber
war, war er am kommenden Tage wieder aufgestanden und brachte die nächsten
Stunden mit Schreiben und Lesen zu. Dann aber bekam er einen Anfall von
Leibeshitze, der ihn am 1.Mai 1610 im 58.Lebensjahr in Schönhausen
von dieser Erde nahm. Seine Beisetzung fand am 5.Juni desselben Jahres
statt.
Quelle: LdsBibl. Schwerin, Schmidt` sche
Bibliothek Bd.LXX (22)
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Its parents were Joachim v.Wangelin and its wife
Ursula v.Buelow a.d.H. Gudow. Around midday it had been born on one Friday
in June 1552 and after the baptism with the Katechismus educated. In later
years, than he could speak and write, it was sent to Koehne v.Hahn on Basedow,
which taught it four years long " fundamenta pietatis & artium ". In
Strasbourg and Tübingen he visited then the Universities of, studied
far thesciences and was suitable other languages, on in particular latin.
Together with the Kurfuerstl. V.Arnim it pulled
Brandenburgi Landvogt Bernd afterwards into the Netherlands, then with
Eustachius v.Honsperg to France. Then it solve from its companion, took
themselves five horses and put themselves with them to the mercenary leaders
in the war at the disposal. Subsequently, with large fame because of its
bravery returned, he remained 10 years long at the yard of the duke Bogislaw
of Pommern Stettin, but " like commonly too do not hope geschicht / with
ate / sauffen / played /
fuchssschwentzerey / and other Hoffepussen [
Hofpossen ] ". When it was 37 years old, it married 1590 with Lucia v.dem
Knesebeck, the daughter of the Franz v.dem Knesebeck on Karvin and its
wife Catharina v.Buelow and established themselves on its property beautiful
living.
Long time had not however any longer granted together
the married people. When it was at the 22. April 1610 after performed morning
prayer at the door, a violent frost attacked it suddenly, so that it had
to lay down itself. When the accumulation past was, it had risen on the
coming day again and brought the next hours with writing and reading too.
Then however he got an accumulation of body heat, which him at the 1.Mai
1610 in the 58.Lebensjahr in beautiful living of this earth took. Its burying
took place at the 5.Juni of
the same yearly. |
Clement v.Wangelin (1594-1620)
Erbherr auf Ankershagen und Vielist
Er verlebte ein nur kurzes Leben von knapp
drei Jahrzehnten und hatte dennoch viel erlebt in dieser Zeit. Am
29. November 1594 wurde er als Sohn des Clemens v.Wangelin, Provisor des
Klosters Malchow, und seiner Frau Agnesa v.Badendick geboren. In ihrer
15jährigen Ehe hatten sie insgesamt acht Kinder, davon sechs Töchter
und zwei Söhne: Hennecke, Joachim Oswald (Erbherr auf Vielitz), Sophia
(oo Claus v.Lützow auf Lützow), Vicke (Erbherr auf Nossentin),
Bernhard Ludolf (Erbherr auf Schwerin), Christian (Pfandgesessener auf
Vielitz) sowie Agnesa (oo Vicke v.Moltzahn auf Ulrichshusen und Klaber).
In väterlicher Zucht und Disziplin
erzogen, hatte sein Vater ihn nicht nur in der Gottesfurcht unterrichtet,
"in dem er ihnen nicht allein Paedagoges mit großen Unkosten
gehalten". Die Grundzüge der lateinischen Sprache erlernte er hier
ebenso wie den lutherischen Katechismus.
Da sein Vater früh verstarb, kam er
bald unter die Vormundschaft seines Onkels mütterlicherseits
Ludolf v. Badendick, Fürstl. Lüneburgischen Landrats und Erbherrn
auf Schneege, der ihn für zwei Jahre mit seinen eigenen Kindern in
die Schule gab. Anschließend gab er ihn zur weiteren Ausbildung an
seinen Oheim Christoff v.Badendick weiter, der als Fürstl. Lüneburgischer
Gerichtsassessor und Erbherr auf Wrestedt lebte.
Dort blieb er drei Jahre und als er mit
ihm in Darmstadt am fürstlichen Lager des Landgrafen von Hessen logierte,
blieb er kurzerhand dort und kam beim ebenfalls anwesenden Grafen v.Erbach
unter, der ihn später zur weiteren Lehre zu einem Grafen v.Rappenstein
ins Elsaß gab. Hier jedoch war er nicht gut aufgehoben. Der Graf
hielt ihn schlecht, bürdete dem 16-17 jährigen Jungen zu schwere
Aufgaben auf. So mußte er ihm, der ein stattlicher und großer
Mann war, im Sommer dessen Rüstung hinterhertragen, unter dessen Gewicht
er beinahe zusammengebrochen wäre.
Er wollte schon ausreißen und flüchten,
als ihn nach zwei Jahren harten Dienstes sein mecklenburgischer Freund
Levin Ludwig v.Hahn auf Basedow und Seeburg auslöste. Sie hatten sich
auf der Reichsversammlung in Frankfurt am Main anläßlich der
Kaiserausrufung des Erzherzogs Matthias von
Österreich getroffen. Nun gelangte er zu
einem Grafen v. Mansfeld, der ihn bis zu erwachsenen Jahren weiterbildete
und ihn rühmlich beförderte. So sorgte er dafür, daß
er als Soldat bei der französischen Garde unterkam. Hier diente
er freilich nur 10 Monate, und bekam dann Lust, das ganze Land zu bereisen.
Er ging nach Metz, dann an den königlichen Hof nach Paris, besah die
merkwürdigsten Dinge und kehrte anschließend wieder in die Garde
zurück. Erneut entlassen, besuchte er noch andere französiche
Provinzen und erlernte die Sprache perfekt.
Mittlerweile waren seine Brüder Vicke
und Bernd v.Wangelin verstorben und die anderen Kinder außer Haus.
Seine Mutter aber beklagte sich über beschwerliche Haushaltung. Sie
hatte schon 12 Jahre bis zur Erbteilung unter die erwachsenen Söhne
die väterlichen Güter geführt. Auf Erfordern seiner Mutter
kehrte er daher nach Mecklenburg zurück und wohnte der Erbteilung
in Person bei. Da ihm aber kein Gut zugefallen war, sondern nur Geld, verfügte
er sich wieder ins Ausland und machte mit seinen neuen finanziellen
Mitteln eine Reise nach England und von da aus nach Italien.
Da ihn jedoch Herzog Hans Albrecht zu Mecklenburg
an seinen Hof holte, eilte er zurück in die Heimat und wartete ihm
in den kommenden drei Jahren mit drei Pferden und einer Bestallung als
Kammerjunker auf. Bald beschloß er auch, eine eigene Familie
zu gründen und ehelichte deshalb zu Michaelis 1619 Ilsabe Maria v.Holstein,
die Tochter des Klaus v.Holstein auf Ankershagen und Böke. Die Hochzeit
fand auf Ankershagen statt, doch konnte sich das Paar eines längeren
gemeinsamen Lebens nicht mehr erfreuen. Nach der Geburt ihres gemeinsamen
Sohnes Clement wurde der Vater recht krank, konnte nicht mehr zur Kirche
gehen und die Predigt mußte ihm schon aus der Postille vorgelesen
werden. Am 18.Dezember 1619 war er von einem heftigen Fieber angefallen
worden. Dann versammelte er sein Gesinde und seine kleine Familie um sich.
Abendmahl und Absolution wurden ihm vom herbeigeeilten Pfarrer erteilt,
so daß er am 4.Januar 1620 im 24.Lebensjahr zwischen 4 und 5 Uhr
auf seinem Hause in Ankershagen verstarb. Am 15.März wurde seine Leiche
nach Vielitz überführt und am 16.März in Gegenwart vieler
adeliger Personen neben seinem Vater begraben.
Quelle: LdsBibl. Schwerin, Schmidt` sche
Bibliothek Bd.LXX (10)
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It lived an only short life of scarcely three
decades and had nevertheless much deeply felt in this time. At the
29. November 1594 it was born as a son of the Clemens v. Wangelin, Provisor
of the monastery Malchow, and his Mrs. Agnesa v.Badendick. In their15jaehrigen
marriage they had altogether eight children, of it six daughters and two
sons: Hennecke, Joachim Oswald (hereditary gentleman on Vielitz), Sophia
(oo Claus v.Luetzow on Luetzow), Vicke (hereditary gentleman on Nossentin),
Bernhard Ludolf (hereditary gentleman on Schwerin), Christian (pledge-sat
on Vielitz) as well as Agnesa (oo Vicke v.Moltzahn on Ulrichshusen and
Klaber)
In paternal breed and discipline educated, its
father had informed him only in the God fear, " in whom he for them not
alone Paedagoges with large expenses had not held ". He learned the fundamentals
of latin language here just like the lutherischen Katechismus.
Since its father deceased early, he came soon
under the guardianship of his uncle muetterlicherseits Ludolf v. Badendick,
Fuerstl. Lueneburgi land advice and hereditary gentleman on Schneege, which
gave it for two years with its own children to the school. Subsequently,
it passed it on for further formation at its Oheim Christian off v.Badendick,
that than Fuerstl. Lueneburgi Gerichtsassessor and hereditary gentleman
on Wrestedt lived.
There it remained three years and as it with it
in Darmstadt at fuerstlichen stocks of the land count by Hessen logierte,
remained it short hand there and found accomodation with the likewise present
count v.Erbach, who gave it later to the further teachings to a count v.Rappenstein
to the Elsass. Here however it was not well removed. The count kept it
bad, put to that on 16-17 year old boys to heavy functions. Thus it had
to afterwards-carry in the summer its armament for it, that was a stately
and large man, under its weight it would have almost broken down.
It wanted to peel off and flee, when after two
years of hard service its Mecklenburgian friend Levin Ludwig released it
v.Hahn on Basedow and sea-castle. They had met on the realm meeting in
Frankfurt/Main on the occasion of the emperor proclaiming of the ore duke
Matthias of Austria. Now it arrived at a count v.Mansfeld, who trained
it further up to adults years and carried him ruehmlich. Thus it ensured
for the fact that it found accomodation as a soldier at the French guard.
Here it served certainly only 10 months, and got then desire to bereisen
the whole country. It went to Metz, then to the royal yard to Paris, besah
the strangest things and returned afterwards again to the guard. Again,
visited he dismisses still different franzoesiche provinces and learned
the language perfectly.
Meanwhile its brothers had deceased Vicke
and Bernd v.Wangelin and the other children except house. Its nut/mother
however deplored itself over cumbersome household. It had led already 12
years up to the erbteilung among the adults of sons the paternal goods.
On requiring its nut/mother it returned therefore to Mecklenburg and attended
the erbteilung in person. Since however no property had been assigned to
it, but only, he ordered and made themselves cash again abroad with its
new financial means a journey to England and from there to Italy.
Since however duke Hans Albrecht got it to Mecklenburg
to his yard, it hurried back into the homeland and offered it in the coming
three years three horses and a Bestallung as Kammerjunker. Soon it decided
also to create its own family and before-light therefore to Michaelis 1619
Ilsabe Maria v.Holstein, the daughter Klaus v.Holstein on Ankershagen and
Boeke. The wedding took place on Ankershagen, but could not enjoy of a
longer common life the pair any longer. To the birth of its common son
Clement the father quite ill, could to no more to the church go and the
lecture had it from the Postille to be read out. At the 18.Dezember 1619
it had been resulted by a violent fever. Then it met its Gesinde and his
small family around itself. Communion and Absolution were given to it by
the here-hurried minister, so that it deceased at the 4.Januar 1620 in
the 24.Lebensjahr between 4 and 5 o'clock on its house in Ankershagen.
At the 15.Maerz its corpse was transferred after Vielitz and buried at
the 16. Maerz in presence of many noble persons beside its father
Source: LdsBibl. Schwerin, Schmidt` sche library
Bd.LXX (10) |