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Schlesisches Provinzial- Gesangbuch Nach dem Beschluß der Provinzialsynode 1908 mit Genehmigung des Evangel. Oberkirchenrats herausgegeben vom Evangel. Konsistorium der Kirchen provinz Schlesien Zeichnungen von Franz Staffen Breslau Verlag von Wilh. Gottl. Korn 1933 |
Lasset das Word
Christi reichlich unter euch wohnen in aller Weisheit; lehret und
vermahnet euch selbst mit Psalmen und Lobgesängen und gestlichen,
lieblichen Liedern und singet dem Herrn in eurem Herzen. Paulus an die Kolosser 3, 16 —— Das gestliche Liedersingen gut und Got angenehm sei, acht ich, sei keinem Christen verborgen, dieweil jedermann nicht allein das Exempel der Propheten und Könige im alten Testament, die mit Singen und Klingen, mit Tichten und allerlei Saitenspiel Gott gelobt haben, sondern auch solcher Brauch, sonderlich mit Psalmenn, gemeiner Christenheit von Anfang kund ist. Ja auch St. Paulus solches 1 Kor. 14 einsetzt und zu den Kolossern gebeut, von Herzen dem Herrn singen geistliche Lieder und Psalmen, auf daß dadurch Gotteswort und christliche Lehre auf allerlei Weise getrieben und geübt werden. Martin Luther 1524 Ein Gesangbüchlein geistlicher Gesänge, Breslau 1525 |
Wir Menschen haben
der göttlichen Majestät nichts zu schenken noch zu geben denn unsere
Leiber, ja uns selbst ganz und gar zum Opfer, und danach das Lob und den
Ruhm seines heiligen Namens, welches die heilige Schrift nennet Opfer
des Lobes und unserer Lippen, die wir ihm auch täglich für die
mannigfaltigen empfangenen Guttaten zu opfern und zu geben schuldig
sind, wie die heilige Schrift oft vermahnet. Und obgleich ein jeder
Christenmensch solches von sich selbst und bei sich selbst allein nach
seiner Andacht tun konnte, so ist dennoch die Anleitung und Anreizung
untereinander vielmehr dazu diestlich, daß nämlich ein Gliedmaß
Christi das andere aufmuntert und zum Lob Gottes vermahnet und der
göttlichen Gütigkeit, Allmächtigkeit, Weisheit, Gerechtigkeit und
Wahrheit erinnert, wie uns viele Psalmen und sonderlich St. Paulus dazu
ermahnen. Auch über des die edle kunst Musika, so wunderlich und
wundersamlich von Gott geschaffen und gegeben, mit so mannigfaltigen
Harmonien und unterschiedlichen Tönen, daß man ihn damit loben und uns
untereinander zum Lobe Gottes und zur Andacht reizen mögen. Valentin Triller 1555 Panthenau Kr. Nimptsch |