Reichsabtei Kornelimünster

Genealogie und Geschichte

im Großraum Aachen und Limburg (Deutschland, Niederlande und Belgien)
 



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Die Reichsabtei Kornelimünster


Vorbemerkung

Das Herrschaftsgebiet der Reichsabtei Kornelimünster hieß und heißt noch heute im Volksmund das Münsterländchen.

Geschichte

Die Reichsabtei Kornelimünster wurde im Jahr 817 n. Chr. von Ludwig dem Frommen als monasterium ab indam (= Kloster an der Inde) gegründet und mit reichen Schenkungen und Privilegien ausgestattet.
Der erste Abt war der aus westgotischem Adel stammende Benedikt von Aniane († 821). Von hier aus führte er eine umfassende Klosterreform für Europa durch.

Den Namen Kornelimünster erhielt die Abtei erst im 12. Jahrhundert, als die Verehrung des Papstes Kornelius († 253) zur Patronats- und Namensänderung führte.

Die Abteikirche der Reichsabtei Kornelimünster mit Corneliuskapelle. Die Kirche und das Abteigebäude wurden 1310 durch Brand völlig zerstört und neu aufgebaut. Die Corneliuskapelle wurde 1706 errichtet.

Die Gründung der Abtei kann auch als Gründungszeitpunkt des Ortes Kornelimünster angesehen werden.

Der Abt von Kornelimünster war Grund- und Landesherr eines geistlichen Miniaturstaates, der sich zwar durch Reichsunmittelbarkeit auszeichnete, dessen Vogtei aber im Laufe der Zeit dauerhaft in die Hände der Herzöge von Jülich verpfändet wurde.

Im Jahr 1802 wurde das Kloster Kornelimünster wie alle Klöster im Rheinland durch Kaiser Napoleon aufgelöst. 

Das Wohn- und Verwaltungsgebäude der Reichsabtei Kornelimünster (heute Bundesarchiv), 1721 bis 1726 erbaut.

Die Pfarre St. Stephan auf dem Berg wurde 1804 durch die neu gegründete Pfarre St. Kornelius, deren Pfarrkirche die ehemalige Abteikirche wurde, abgelöst.

Im Jahr 1906 kamen die Benediktinermönche nach Kornelimünster zurück und gründeten das Kloster neu. Ihre alten Gebäude waren inzwischen in den Besitz der Pfarre und des preußischen Staates gelangt. 


Das Wappen der Reichsabtei KornelimünsterDas Wappen

Das Wappen zeigt auf rotem Grund zwei goldene gekreuzte Abtstäbe.

Der Wappenspruch, „In vinculo pacis" (Friede, der zusammenhält), stammt aus:

Epheser 4,1 Ich, der ich um des Herrn willen im Gefängnis bin, ermahne euch, ein Leben zu führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging. 2 Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe, 3 und bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält.

 


Gerichts- und Steuerbezirke

Gericht Kornelimünster

Zum eigentlichen Gericht Kornelimünster gehörten:

  • Brand, Driescherhof, Eich, Freund, Niederforstbach, Rollef
  • Entenplatz, Nerscheid, Oberforstbach, Ritscheid, Wilburg
  • Breinig, Breinigerheide, Rochenhaus, Schützheide, Stockem, Venwegen
  • Büsbach, Bauschenberg, Dorff, Gedau, Hassenberg, Krauthausen, Rüst
  • Kornelimünster mit dem Fronhof, Itternberg, Lufterhof, Bleihütte, Kap. St. Wolfgang
  • Friesenrath, Hahn, Schleckheim, Schmidthof, Walheim 
  • Steuerbezirke im Gericht Kornelimünster

Steuerbezirke

Im Gericht Kornelimünster bestanden fünf Steuerbezirke oder Hunschaften:

  • "Flecker" (=Kornelimünster)
  • Brand
  • Breinig
  • Büsbach
  • Walheim 
Gericht Eilendorf

Eilendorf verfügte über ein eigenes Schöffen- und Sendgericht. Dazu gehörte das Dorf Eilendorf selbst, Haarhof und Nirm. 

Gericht (Herrschaft) Gressenich

Gressenich verfügte über die gleiche Sonderstellung wie Eilendorf. Es bildete das Gericht oder Herrschaft Gressenich zusammen mit einem Teil von Krewinkel, Mausbach und Werth. 

Herrschaft Nieder-Kastenholz

Die Herrschaft Nieder-Kastenholz lag nicht unmittelbar bei der Reichsabtei. Zu ihr gehörten neben Niederkastenholz auch Teile von Oberkastenholz. 

Die Lage der Ortschaften im Herrschaftsgebiet der Reichsabtei Kornelimünster


Kirchliche Zugehörigkeiten 
innerhalb des Gebietes der Reichsabtei

Katholische Kirchen

Im sie umgebenden Herrschaftsbereich der Reichsabtei Kornelimünster bestanden bis zum Ende des Ancien Regime die Pfarren:

In der Herrschaft Nieder-Kastenholz waren folgende Pfarrkirchen zuständig:

  • St. Stephan (Flamersheim)
  • St. Martinus (Kirchheim) 

Zuständige Archive

  • Stadtarchiv Aachen
  • Hauptstaatsarchiv Düsseldorf

Beide Archive verfügen über das gleiche Findbuch, das die stark verstreuten Bestände der Reichsabtei Kornelimünster in Form eines Repertoriums erschließt.


Literatur

  • FABRICIUS, Wilhelm, Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band, Die Karte von 1789, Bonn, 1898.
  • GABEL, Helmut, Widerstand und Kooperation, Studien zur politischen Kultur rheinischer und maasländischer Kleinterritorien (1648-1794), Tübingen 1995.
  • KÜHN, Norbert, Die Reichsabtei Kornelimünster im Mittelalter, Geschichtliche Entwicklung, Verfassung, Konvent, Besitz, Aachen 1982.
  • NAGEL, Franz, Geschichte der Reichsabtei Cornelimünster und des Münsterländchens, Cornelimünster (und Stolberg) 1925.

Internet

 

Erstanlage: 20.August 2005

Bearbeitungsstand: 05. Dezember 2005

 

 


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